Wie aus einer Kunstform eine Sportart wird.
Bereits am 10. Mai 2019 titelte die Los Angels Times in einem Bericht in der Rubrik Sport mit „Don´t call it breakdancing: ‚Breaking‘ tries to bust into Olympics“. Mehr als 18 Monate später trifft das internationale olympische Komitee IOC die vereheißungsvolle Entscheidung: neben 4 weiteren neuen Disziplinen, darf sich auch Breaking einem Weltpublium bei denolympischen Spiele 2024 in Paris präsentieren. Dieser Weg war jedoch keine einfacher. Nach jahrelangen Verhandlung der WDSF (World Dance Sport Federation) mit dem IOC, einem ersten Test bei den Youth Olympic Games 2018 in Buones Aires – bei denen die kärtner Athletin Anna Thurner aka B-Girl Ella im Duo mit Sergei Chernyshev aka B-Boy Bumblebee (RUS) die Bronze-Medaille ertanzen konnte – und weiteren Meilensteinen, wie der WDSF-Weltmeisterschaft 2019 in Nanjing (CHN), wurde Schritt für Schritt aus einem kulturellen Ausdrucksmittel eine internationale Sportart.
Dies mag auf den ersten Blick ein großartiger Erfolg sein – ist es auch. Doch birgt diese Entwicklung auch jede Menge Diskussionsstoff mit mehr als kontroversiellen Meinungen. Breaking oder ursprünglich B-Boying – als Tatigkeitsbeschreibung eines Break-Boys, für Jungs die zu Breaks (Instrumentalteilen eines Musikstückes) tanzen, und es waren zu nächste bis auf ganz wenige Ausnahmen nuneinmal fast nur männliche Akteure – hat es seine Wurzeln in der damals als Jugend- oder Subkultur geltenden Hip Hop Szene der South Bronx im New York der 70er Jahre. Es war ein langer Weg von den Parties und Parks eines Ghettos auf die glanzvolle Bühne der internationalen Sportwelt. Über große Szene-Events wie Battle of the year, Freestyle Session oder Breaking Convention bis hin zu internationalen Theaterproduktionen wie Flying Bach, hat nun eine neue Generation an TänzerInnen die Chance die Herzen der Sportfans zu erobern. So wie jede andere Tanzform wohnen auch Breaking viele Aspekte inne – ein kultureller Wert, eine Darbietungsform, ein küntlerisches Ausdrucksmittel, ein attraktives Hobby, ein erfüllender Beruf oder eben der athletischer Aspekt. Dies gilt nun als große Aufgabe aller Beteiligten, bei allem sportlichen Enthusiasmus, nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist eine große Chance und bleibt eine große Herausforderung allen Facetten des Breaking Rechnung zu tragen. Möge die Übung gelingen.
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Website | www.breakingforgold.com