Eine gemeinsame Stimme für Tanz in Österreich – Das Statement

Tanz – die vergessene Branche?

Kunstschaffende, Kulturträger, Sportler*innen, Gewerbetreibende, Tanzstudio Betreiber*innen – alle leiden unter den Auswirkungen der Corona Pandemie.

In all diesen Bereichen gehören Tanzschaffende zu den Betroffenen. Tanzstudios, Ballettschulen, die freie Tanzszene, der Volkstanz, Tanzsporttrainer*innen,Tänzer*innen,Tanzlehrer*innenund – Tanzmeister*innen und viele andere Gruppen von Tanzschaffenden und Tanzvermittelnde. Aufgrund dieser Vielfalt des Tanzes sind Betroffene auf die unterschiedlichsten Ministerien als Ansprechpartner verteilt. Es fehlt eine gemeinsame Anlaufstelle in einem Staatssekretariat oder Ministerium, ein*e Experte*in für Tanz.

Tanz ist Kultur und Identität, Sport, Freizeit und Bildung. Nahezu alle Österreicher, haben mehr oder weniger Kontakt mit Tanz oder tanzen selbst: sei es in der Diskothek, beim Kindergeburtstagsreigen, auf Hochzeiten, Bällen, bei Live-Konzerten – oder „passiv“ als geistig bewegtes Publikum einer Kulturveranstaltung sowie privater Festlichkeiten.

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Mit nahezu 500.000 Menschen, die wir nachweislich regelmäßig begeistern, unterrichten, trainieren, faszinieren, die wir an die Kunst des Tanzes, an den Sport Tanz, an die Freizeitbeschäftigung Tanz und an die Kultur Tanz heranführen, gehören wir zu den größten „Bewegern“ in Österreich. Wir bewegen Teilnehmer und Besucher in und nach Österreich (Tourismus, Gastronomie, Kunststätten) und tragen zur Prävention bei, womit wir direkt das Gesundheitssystem entlasten.

Aus diesem Grund haben wir – Tanzschaffende aller Bereiche – uns zusammen getan, um über die Grenzen der Ministerien, über die Grenzen der Tanzstile, Ausbildungen, Ausrichtungen und Tanzgeschichte hinaus eine Plattform zu gründen, die den Tanz und die Tanzschaffenden in Österreich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und der Politik rücken möchte: Wir sind EINE gemeinsame Stimme für den TANZ!

Für uns ist nicht klar, welche nachhaltigen Auswirkungen die Krise auf unseren Lebensunterhalt haben wird, wie genau es mit Proben und Training ab jetzt und im Herbst weiter gehen kann. Viele Tanzschaffende haben somit immer noch keine Klarheit zu ihren Einnahmequellen und stehen so- mit vor einer ungewissen Zukunft.

Um zumindest eine Hoffnung auf das Überleben der Tanzschaffenden zu geben, ersuchen wir die Regierung umgehend um nachfolgende Maßnahmen und weisen darauf hin, dass sofortige, Lösungen nötig sind, um den Tanzkulturbereich durch und aus dieser Krise begleiten zu können:

1) Eine klar definierte Ansprechperson im Bereich Kunst und Kultur für Tanz


2) Offizielle Anerkennung von Trainings/Proben/Aufführungspartnerschaften und Gleichsetzung mit Hygienegemeinschaften, sowie Kleingruppen für Amateure und Profitänzer, immer in derselben Zusammensetzung als Trainings/Proben/Aufführungsgemeinschaft, ähnlich dem Kleingruppentraining im Fußball.


3) Juristische und versicherungsrechtliche Absicherung des Online-Unterrichts der Tanzvermittelnden als Ersatz für Präsenzunterricht seit Beginn der Covid-19 Krise.

4) Aufnahme der dem Kunst- und Kulturbereich zugehörigen Tanzschaffenden in den Corona Kunst- und Kulturrettungsschirm und die Möglichkeit für ALLE Betroffenen, um den Kultur- 1000er anzusuchen.

5) Aufnahme der Tanzsportler*innen in den Rettungsschirm des Sports.
6) Unterstützung der geringfügig Beschäftigten im Tanzbereich, ungeachtet ob sie aus dem Bereich Kunst, Kultur, Sport oder Freizeitwirtschaft kommen.

7) Finanzielle Unterstützung um die Verluste der Tanzschaffenden (zum Beispiel der Tanzstudios, Ballettschulen, Vereine usw.) zu minimieren und Konkurs zu verhindern. Z.B. die Deckung von Rückforderungen bereits bezahlter Monats-, Semester- oder Kursbeiträge.
8) Öffnung der Turnsäle und Sporteinrichtungen der Schulen für die bereits angemieteten und geplanten Räumlichkeiten bis Semesterende.

9) Reduktion der MWSt. für Tanz und Bewegung auf 10% für Erwachsene und 0% für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.
10) Eine Gutscheinaktion für Tanz in allen Formen als Bewegungs- und Gesundheitsvorsorge durch die Sozialversicherungen über € 100,- .

 

Sollte sich die Situation bis Herbst nicht normalisieren, wird ein Aufrechterhalten der Tanzszene in Österreich – ungeachtet ob Kunst, Kultur, Sport oder Freizeitwirtschaft – ohne massive Unterstützung durch Finanz- und Kulturabteilungen nicht möglich sein. Dies würde der Kulturnation Österreich und dem Tanz in Kunst, Kultur, Sport und Ballkultur irreparable wirtschaftliche und ideelle Schäden zufügen. Der Kongress hätte dann sprichwörtlich ausgetanzt!

Tanz ist ein „Lebensmittel“! Tanz ist Menschheitskultur!

Ballettverein der Wiener Volksoper

Österreichischer Rock’n’Roll und Boogie- Woogie
Tanz.at
DANCEaustria.at
Ta.Med

Sie möchten sich dieser „Gemeinsamen Stimme für Tanz in Österreich“ anschließen – bitte zögern Sie nicht uns zu schreiben office@danceaustria.at oder uns telefonisch zu kontaktieren 069910196651.